Tonino Guerra

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Tonino Guerra (2011)

Antonio „Tonino“ Guerra (* 16. März 1920 in Santarcangelo di Romagna; † 21. März 2012 ebenda[1]) war ein italienischer Lyriker und Drehbuchautor.

Tonino Guerra wurde als viertes Kind von Penelope Carabini und Odoardo Guerra geboren. Sein Vater war Fischhändler, seine Mutter Bäuerin. Sie war Analphabetin und er brachte ihr später Lesen und Schreiben bei.

Tonino Guerra als Zwangsarbeiter der Dynamit Nobel in Troisdorf während des Zweiten Weltkrieges.

Tonino Guerra schrieb seine frühen Gedichte in romagnolischem Dialekt während der Haft als Italienischer Militärinternierter in einem Zwangsarbeitslager in Troisdorf. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit Federico Fellini, die im Film Amarcord mündete, und mit Michelangelo Antonioni. Guerra lebte bis zuletzt als Ehrenbürger in Pennabilli. Er ist der Vater des im Jahr 1961 geborenen Filmmusikkomponisten Andrea Guerra (u. a. Musik zu Hotel Ruanda).

1983 führte Tonino Guerra das erste und einzige Mal Regie, es entstand der Film Tempo di viaggio.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Für die Drehbücher von Casanova ’70 (1965), Blow Up (1966) und Amarcord (1973) war Tonino Guerra drei Mal für den Oscar nominiert. 1984 wurde er auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für das Beste Drehbuch ausgezeichnet (für Die Reise nach Kythera). 2002 erhielt er den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk. Drei Mal in seiner Karriere konnte er einen David di Donatello gewinnen, sechs Mal erhielt er den Nastro d’Argento für das Beste Drehbuch. 2012 wurde er Ehrenbürger von Ravenna.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Literarische Werke (in deutscher Übersetzung)

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  • 1995: Die innere Reise – Tonino Guerra und seine poetischen Orte im Marecchia-Tal, Buch & Regie: Heinz Trenczak, WDR-Fernsehen 11. Juni 1995, 3sat 29. September 2005.

Literatur über Tonino Guerra

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  • Museo Tonino Guerra In Santarcangelo di Romagna gibt es das Museum Tonino Guerra mit einer ständigen Ausstellung von Texten, Bildern und Skulpturen von ihm.
  • Tonino Guerra Park in Eisenheim, eingeweiht im Jahr 2013
  • Ort der Erinnerung Victor Bonato verwendet in der Installation vor dem Rathaus der Stadt Troisdorf ein Gedicht von Tonino Guerra:

Dank

Dies sind keine Worte mit bösem Sinn der Schattentage zu gedenken und dem seidenen Faden der Sanftmut, der zwischen den Menschen zerriss. Sie wollen hingegen der Phantasie danken, die trotz allem in unseren Köpfen war, dass wir aushielten und zurückkehren konnten ins süße Land der Kindheit.

Tonino Guerra (ehem. Zwangsarbeiter in Troisdorf)

Texttafel in der Installation „Ort der Erinnerung“
  • Tonino-Guerra-Weg Der Verbindungsweg zwischen Mülheimer Straße und Kiefernstraße, früher zur Hälfte 'alte Deponiestraße', wurde nach ihm benannt. Der Weg ist unweit der Troisdorfer Heide, wo sich früher das Lager der Zwangsarbeiter befand.
Der Tonino-Guerra-Weg an der Mülheimer Straße in Troisdorf

Einzelnachweise

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  1. Corriere della Sera (italienisch)
  2. [1]