Wikipedia:GLAM/KB-Konzept

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Führung durch die Cranach-Ausstellung im Jagdschloss Grunewald, Berlin 2018
Herleitung

Für das Jahr 2018 hatte die Europäische Union alle ihre Mitgliedsstaaten sowie die weiteren europäischen Länder zur Beteiligung an einem besonderen Europäischen Jahr aufgerufen, dem Europäischen Kulturerbejahr unter dem Motto „Sharing Heritage“. Für die Umsetzung des Europäischen Kulturerbejahres wurden europaweit wie national Fördergelder zur Verfügung gestellt. Wikimedia Deutschland hatte beim Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz einen Antrag mit dem Titel „Wiki Loves Monuments goes ECHY 2018“ (ECHY steht für „European Cultural Heritage Year“, Europäisches Kulturerbejahr) eingereicht. Das Projekt wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Zu dem Projekt gehörten u. a. ein Sonderpreis für europäisches Kulturerbe im Rahmen von Wiki Loves Monuments, ein Technikworkshop sowie ein Fotowettbewerb zur 360-Grad-Fotografie, ein Jugendfotoworkshop, ein Qualifizierungsangebot zur Wikipedia-Kulturbotschafterin bzw. zum Wikipedia-Kulturbotschafter sowie diverse Kommunikationsmaßnahmen, darunter ein Motivationsvideo, eine Postkartenaktion, ein Bildband sowie Social-Media-Aktivitäten.

Im September 2018 fand gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission in Kassel ein Workshop statt, in dessen Rahmen Ehrenamtliche der Wikimedia-Projekte Fachkenntnisse in den Bereichen Kulturerbe, Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, GLAM-Kooperationen sowie Freie Lizenzen vermittelt wurden. Seitdem haben sie als Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter gewirkt. Vier von ihnen sind seit Januar 2021 auch in der Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Konzepts gemeinsam mit Hauptamtlichen von Wikimedia Deutschland aktiv.

Erarbeitungsphase

Physische Treffen, wie sonst in der Community üblich, waren wegen der COVID-19-Pandemie nicht möglich, daher traf sich die Gruppe bis Ende Juni 2021 alle zwei Wochen online und arbeitete anhand der bestehenden Konzepte Schritt für Schritt die einzelnen Teilbereiche durch. Dieses Vorgehen ermöglichte einen regelmäßigen Austausch für alle Beteiligten und ein intensives Durchdenken der einzelnen Themen.

Im Juli 2021 fand ein Review durch interessierte Community-Mitglieder statt, in dem einzelne Themen auf der Diskussionsseite kommentiert werden konnten. Teile der Arbeitsgruppe haben ergänzend dazu im Community-Forum am 14. Juli den Entwurf vorgestellt und Feedback eingesammelt. Im Anschluss an die Reviewphase wurden die Kommentare gesichtet und in einem letzten Termin mit der Arbeitsgruppe Ende August durchgearbeitet. Ein Großteil der Anmerkungen bezog sich auf die Sichtbarkeit, den Mehrwert und die Arbeitsweisen der Kulturbotschafter und Kulturbotschafterinnen. Diese waren wichtig zu besprechen und fließen in die Umsetzungsphase mit ein.


Die nächsten Schritte
  • Die Seite der KulturbotschafterInnen wird überarbeitet und angepasst
  • Die Bewerbungsphase beginnt Ende Oktober/ Anfang November, sobald der Startausschuss die Arbeit aufgenommen hat
  • Das Programm selbst startet 2022 mit einer einjährigen Pilotphase


Nächste Schritte
Nächste Schritte
Konzept
Konzept als PDF

Dieses Konzept wurde erarbeitet von der Arbeitsgruppe bestehend aus:

Konzept zu Wikipedia-Kulturbotschafterinnen und Wikipedia-Kulturbotschaftern

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Als populärste digitale Wissenssammlung ist Wikipedia für viele Menschen die erste Anlaufstelle für Informationen. Die Online-Enzyklopädie ist auch für Kultur- und Gedächtnisinstitutionen (im Internet auch GLAM-Institutionen genannt)[1] ein wichtiges Medium im Rahmen der Wissensvermittlung.[2] Die Vision der Wikimedia-Bewegung von „einer Welt, in der alle Menschen am Wissen der Menschheit teilhaben, es nutzen und mehren können“, macht die zentrale Rolle von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen in Bezug auf Wissensschätze, zu denen möglichst viele Menschen Zugang haben sollten, deutlich.

Um die längerfristige Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte (u. a. Wikimedia Commons und Wikidata), Kultur- und Gedächtnisinstitutionen und den Wikimedia-Organisationen zu stärken, entstand die Idee der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter. Das hier vorliegende Konzept wurde von Ehren- und Hauptamtlichen in einer kollaborativen Arbeitsphase zwischen Januar und August 2021 erarbeitet. Es basiert auf einer Community-Initiative, die im Rahmen eines Beitrags von Wikimedia Deutschland zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 adaptiert und getestet wurde. Die verschiedenen Ansätze und Ideen wurden zusammengeführt und sollen als langfristiges Programm verstetigt werden.

Im Folgenden werden die einzelnen Bausteine des Konzepts und zukünftigen Programms, die gemeinsam von Ehren- und Hauptamtlichen identifiziert und ausgearbeitet wurden, vorgestellt:

Ziel des Programms ist es, eine nachhaltige und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Ehrenamtlichen, Wikimedia Deutschland[3] und Kultur- und Gedächtnisinstitutionen zu schaffen. Die Ehrenamtlichen fühlen sich den Ideen der Wikimedia-Projekte verpflichtet und wirken in die Kultur- und Gedächtnisinstitutionen hinein.

Durch diese gemeinsame Arbeit soll der Zugang zum materiellen und immateriellen Kulturerbe für alle erleichtert werden. Kultur- und Gedächtnisinstitutionen sollen erfahrene und im Kulturbereich engagierte Ehrenamtliche als beständige Ansprechpersonen (z.B. regional oder themenspezifisch) zur Verfügung stehen. Ziel ist es, die Kultur- und Gedächtnisinstitutionen dazu zu befähigen, Inhalte digital und unter freier Lizenz[4] verfügbar zu machen.

Sie sind Botschafterinnen und Botschafter für die Wikipedia und die Schwesterprojekte.

Erfahrene und im Kulturbereich engagierte Ehrenamtliche fungieren als Ansprechpersonen für Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, den Wikimedia-Organisationen und den Communitys der Wikimedia-Projekte. Sie vernetzen diese Zielgruppen zum beiderseitigen Nutzen im Einvernehmen mit den Wikimedia-Organisationen und klären über Wikipedia und ihre Schwesterprojekte auf. Sie arbeiten transparent und nachhaltig.

Aufgaben
  • Sie wirken in die Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, indem sie diese auf die Wikimedia-Projekte ansprechen (sowohl aktiv als Initiatorinnen und Initiatoren als auch passiv als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für anfragende Institutionen) und mögliche Formen der Zusammenarbeit ausloten.
  • Sie klären Fragen zur Arbeit in Wikipedia und den Schwesterprojekten. Sie beurteilen den inhaltlichen Mehrwert der Zusammenarbeit für die Wikimedia-Projekte, dazu vernetzen sie sich mit den Communitys und ziehen Community-Expertinnen und -Experten für die Beurteilung hinzu.
  • Sie sondieren, im Einvernehmen mit den anderen Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern und den Wikimedia-Organisationen, die Rahmenbedingungen und Ziele für eine mögliche Zusammenarbeit mit den Kultur- und Gedächtnisinstitutionen.

Zusammenarbeit mit Kultur- und Gedächtnisinstitutionen

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Kultur- und Gedächtnisinstitutionen sind häufig von der öffentlichen Hand getragene oder geförderte Einrichtungen, deren Hauptaufgabe es ist, das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren und zu vermitteln. Die im Kulturbereich ehrenamtlich Aktiven der Wikimedia-Projekte schreiben, überarbeiten und aktualisieren Artikel rund um die Themen des kulturellen Erbes. Sie erstellen Fotos, digitalisieren historische Dokumente oder arbeiten mit Kulturdaten, um das Freie Wissen zum Thema kulturelles Erbes zu mehren. Bei ihrer Arbeit orientieren sie sich an den Grundprinzipien der Wikipedia und weiterführenden Regelungen der Wikimedia-Projekte.

Durch die Arbeit[5] der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter entsteht ein beidseitiger Mehrwert. Dieser Mehrwert ergibt sich aus den folgenden drei Absichten:

  • Zusammenarbeit ermöglichen: In den Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern finden die Kultur- und Gedächtnisinstitutionen erfahrene Ehrenamtliche, die als Brücke zwischen der Community und den Kultur- und Gedächtnisinstitutionen dienen können. Durch ihren Einsatz wird Zusammenarbeit zwischen den Aktiven der Wikimedia-Projekte und den Institutionen auf einer für beide Seiten verlässliche Basis ermöglicht, in dem die Ziele und Erwartungen der Institutionen mit den Grundprinzipien und weiterführenden Regelungen der Wikimedia-Projekte in Einklang gebracht werden.
  • Vernetzung und Wissensvermittlung: Das Netzwerk an kulturinteressierten Aktiven der Wikimedia-Projekte ist groß und divers. Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter helfen, die richtigen Ansprechpersonen zu finden. Sie arbeiten dabei mit den Wikimedia-Organisationen zusammen, auf deren Netzwerk sie zugreifen können. Sie vermitteln Kultur- und Gedächtnisinstitutionen Wissen über eines der größten Wissens- und Ehrenamtsprojekte des 21. Jahrhunderts und sind Wegbereitende dafür, dass weitere Aktive der Wikimedia-Projekte Zugang und Einblicke in die Arbeit von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen erhalten können.
  • Kulturelles Erbe stärken: Ziel der Zusammenarbeit ist es, Wissen über kulturelles Erbe aufzubereiten, und im Sinne des Freien Wissens für alle Interessierten verfügbar und sichtbar zu machen.

Zusammenarbeit mit Wikimedia-Organisationen

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Bei den Wikimedia-Organisationen handelt es sich in der Regel um spendenbasierte Vereine, deren Hauptaufgabe die Förderung des Freien Wissens ist. Sie unterstützen im Rahmen ihrer Arbeit u. a. die Communitys der Wikimedia-Projekte bei der Verbreitung des Freien Wissens und schaffen Sichtbarkeit für die Ziele und Interessen einer freien und offenen Wissensgesellschaft.

Für eine nachhaltige und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern und den Wikimedia-Organisationen ist es wichtig, dass eine klare Struktur aufgebaut und etabliert wird.

Grundsätze der Zusammenarbeit

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Die Wikimedia-Organisationen begleiten die ehrenamtlichen Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter, indem sie ihnen dauerhaft eine Ansprechperson zur Verfügung stellen. Diese steht u. a. für regelmäßigen, fachlichen Austausch zur Seite, berät bei Fragestellungen zur Zusammenarbeit mit Kultur- und Gedächtnisinstitutionen und übernimmt sämtliche vertragliche Aushandlungen (z. B. die Abwicklung von Kooperationsvereinbarungen im Falle anlaufender Zusammenarbeit). Die Wikimedia-Organisationen fördern den kontinuierlichen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter durch Qualifizierungsangebote, sie begleiten die Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter zudem mit Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit und unterstützen bei der Vermittlung von Ansprechpersonen (bspw. Expertinnen und Experten zu Spezialthemen). Darüber hinaus stellen sie, entsprechend der lokalen Richtlinien (für Wikimedia Deutschland: Förderrichtlinien), Förderangebote für die Umsetzung konkreter Community-Projekte oder -Veranstaltungen mit den Kultur- und Gedächtnisinstitutionen zur Verfügung. Die Wikimedia-Organisationen sind nicht für die inhaltliche Arbeit der ehrenamtlich Aktiven in den Wikimedia-Projekten verantwortlich.

Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter tauschen sich regelmäßig mit den Wikimedia-Organisationen und untereinander über anstehende und laufende Projekte aus. Sie teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Sinne eines gemeinsamen Lernens. Ziel dieses Austausches ist eine möglichst effektive gemeinsame Arbeit im Kulturbereich der Wikimedia-Projekte. Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter sind nicht für die vertragliche Abwicklung (z. B. die Abwicklung von Kooperationsvereinbarungen im Falle anlaufender Zusammenarbeit) zuständig und wirken nicht als Vertreterinnen und Vertreter der Wikimedia-Organisationen.

Gemeinsame Aushandlung

Die Gruppe der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter einigt sich mit den Wikimedia-Organisationen zu Beginn der gemeinsamen Programmarbeit hinsichtlich ihrer Arbeitsweise über die folgenden Punkte:

  • Koordination und Kommunikation innerhalb der Gruppe der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter und mit den Wikimedia-Organisationen: Es soll die Möglichkeit bestehen, sich möglichst niedrigschwellig auszutauschen und über anstehende und laufende Projekte, Initiativen o. ä. berichten zu können. Dieser Austausch dient vor allem der gegenseitigen Unterstützung bei Fragen oder Problemen. Die gegenseitige Unterstützung bei umfangreichen Zusammenarbeiten mit Kultur- und Gedächtnisinstitutionen soll dadurch ebenfalls erleichtert werden. Für den Austausch und die Koordination wird sich bei Bedarf auf geeignete Tools und Instrumente geeinigt.
  • Regelmäßigkeit, Format und Dauer von Arbeits- und Austauschtreffen: Ziele und Inhalte dieser Treffen sollen u. a. eine gemeinsame Planung, Reflexion der bisherigen Arbeit und Erfahrungen inkl. Wissenstransfer, Weiterentwicklung der Arbeit sowie gegenseitiges Feedback sein. Diese Treffen im Sinne eines Peer-Learnings sind Bestandteil der Qualifizierungsformate.
  • Art und Weise der Entscheidungsfindung innerhalb der Gruppe: Für den Fall, dass die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter als Gruppe gemeinsam mit den Wikimedia-Organisationen Entscheidungen treffen wollen/müssen, wird festgelegt, wie diese Entscheidungen zustandekommen. Entscheidungen in Bezug auf Ressourcen der Wikimedia-Organisationen liegen letztlich bei diesen.
  • Dokumentation und Darstellung der eigenen Arbeit: Die Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter soll sowohl für die Communitys der Wikimedia-Projekte als auch die Wikimedia-Organisationen und die weitere interessierte Öffentlichkeit nachvollziehbar sein. Dazu wird eine zentrale Projektseite in den Wikimedia-Projekten erstellt. Die Ausgestaltung dieser Seite wird gemeinsam abgestimmt. Ebenso werden gemeinsam Inhalte und Umfang von Dokumentationen der Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter, die ggf. auch über die Darstellung der Projektseite hinausgehen, festgelegt.

Teilnahmevoraussetzungen

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Wikipedia und Schwesterprojekte
  • tieferes Verständnis mindestens eines Wikimedia-Projektes (wie z. B. der Wikipedia), der Communitys und allgemeine Kenntnisse über die Wikimedia-Organisationen
  • Begeisterung für Freies Wissen und die Fähigkeit, andere davon zu begeistern
  • Nachweise für erfolgreiche Arbeit an Kulturthemen in der Wikipedia und den Schwesterprojekten
Kontakt zwischen Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, Wikimedia-Organisationen und Community
  • Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Wikimedia-Organisationen
  • Verständnis der Arbeitsweisen in Kultur- und Gedächtnisinstitutionen
  • organisatorische Beteiligung an mind. einer GLAM-Veranstaltung in den letzten drei Jahren
Vernetzen der Zielgruppen
  • Selbstständige Arbeitsweise, Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Bereitschaft zum kollaborativen Arbeiten, dem Berichten über eigene Aktivitäten[6] und der Mitwirkung am stetigen Wissens- und Erfahrungsaustausch (Weiterbildungsangebote)
  • Bereitschaft zu Verantwortungsübernahme und längerfristigem Engagement im Rahmen der Aufgabe (z. B. 2–3 Jahre)

Ausschlusskriterien

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Ausschlusskriterien bei Bewerbung
  • Sperrungen über mehr als 3 Tage, in der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten innerhalb der letzten 3 Jahre (Ausnahmen möglich, aber ausführlich zu begründen)
  • störendes Verhalten bei Online- und Offline-Mitwirkung (inklusive der sogenannten Sozialen Medien) im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements für Wikipedia und die Schwesterprojekte
  • Sperrungen durch Wikimedia Foundation bzw. andere Wikimedia-Organisationen
  • hauptamtlich Beschäftigte der Wikimedia-Organisationen können für die Dauer ihrer Tätigkeit für die Wikimedia-Organisationen nicht Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter sein
Ausschlusskriterien für bestehende Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter

Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter tragen Verantwortung, da sie die Community der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte repräsentieren. Handelt jemand den Zielen des Programms zuwider, so kann die betreffende Person aus dem Programm ausgeschlossen werden.

Qualifizierung

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Ein wichtiger Baustein für die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten sind Formate des Wissenstransfers und der Weiterbildung (Qualifikation). Bausteine zur Qualifizierung sind Schulungen/Workshops und der Austausch untereinander.

Pflichtmodule

A – Schulung
Die Inhalte der Schulungen und weiterer Qualifizierungsangebote werden innerhalb der Gruppe der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter und mit Wikimedia stets weiterentwickelt und ergänzt. Für Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter sind folgende Basis-Angebote verpflichtend:

  • Modul: „Kulturarbeit mit Wikimedia“ (inkl. „Wie ticken Kultur- und Gedächtnisinstitutionen?“, Erwartungen, Hürden, und wie man sie abbauen kann…)
  • Modul: Lizenz- und Rechteschulung (Urheber- und Persönlichkeitsrecht)[7]

B – Austausch, Zusammenarbeit
Für den Austausch innerhalb der Runde der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter finden mindestens einmal im Jahr (oder halbjährig) Austauschrunden statt (z. B. zur Festlegung einer langfristigen Strategie, Aktuelles, nachhaltige Kooperationen, Best practice; „Manöverkritik“ und kontinuierliche Anpassung des Konzeptes).

Zu Beginn eines Durchlaufs findet jeweils ein „Kick-Off” mit den neuen und bereits aktiven Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter statt. Hierbei werden die Bausteine der Arbeit unter dem Titel „Einführung in die Arbeit als Kulturbotschafterin oder Kulturbotschafter“ erklärt und die gemeinsame Arbeit geplant.

Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter verpflichten sich, über ihre Arbeitsergebnisse zu berichten und ihre Erfahrungen zu teilen.

Fakultative Module

Ergänzend können gemeinsam mit den Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern weitere Austausch- und Lernangebote nach Bedarf entwickelt werden, wie z. B. Kommunikationstraining, Medien- und Präsentationstraining (on- und offwiki).

Auftreten nach außen

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Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter agieren an der Schnittstelle zwischen der ehrenamtlichen Community der Wikimedia-Projekte, den Wikimedia-Organisation und Kultur- und Gedächtnisinstitutionen. In ihrem Auftreten nach außen sollen sie gleichermaßen sicht- und erkennbar für Externe (Kultur- und Gedächtnisinstitutionen und interessierte Öffentlichkeit) wie auch transparent in ihrer Arbeit, sowohl in Richtung Community der Wikimedia-Projekte als auch gegenüber den genannten Externen, sein. Besonders der Themenbereich Öffentlichkeitsarbeit ist geprägt von der Zusammenarbeit zwischen den Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern und den Wikimedia-Organisationen, welche sich in entsprechend regelmäßigen Abstimmungsprozessen widerspiegelt.

Sichtbarkeit des Programms

Für die Sichtbarkeit nach außen und die gewünschte Transparenz wird eine leicht auffindbare, verständliche und gut strukturierte Projektseite in der deutschsprachigen Wikipedia erstellt, die sich gleichermaßen an die Zielgruppen Community, Kultur- und Gedächtnisinstitutionen sowie weitere interessierte Öffentlichkeit richtet. Es wird eine erste Version dieser Projektseite geben, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Für diese Weiterentwicklung soll auch Feedback aus der Community der Wikimedia-Projekte einbezogen werden.

Ziele der Projektseite:

  • Erklären, was Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter und ihre Aufgaben sind und wie sie arbeiten
  • Hintergründe zum Programm liefern, inklusive Informationen zu Bewerbung, Rahmenbedingungen usw.
  • die jeweils aktuellen Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter, ihre thematischen und regionalen Schwerpunkte sowie entsprechende Kontaktmöglichkeiten angeben
  • die Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter (aktuelle und vergangene Projekte, Kooperationen inkl. Ergebnissen) präsentieren
  • Ansprechpersonen der Wikimedia-Organisationen inklusive Kontaktmöglichkeiten nennen

Zudem gibt es einen Bereich für Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter, in dem Materialien, Dokumentationen und weitere gemeinsame Ressourcen zur Arbeit gesammelt werden.

Erkennbarkeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter

Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter sollen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, und ggf. weiteren Partnerinnen und Partnern (bspw. Fachverbände), erkennbar sein und ihre Qualifikation darstellen können.

Neben der Tatsache, dass sie auf der Projektseite genannt werden, erhalten sie von der Wikimedia-Organisation ihres Heimatlandes:

  • ein „Ausweisdokument“ mit dem Logo der Wikimedia-Organisation, die diesen Ausweis ausstellt, sowie den Logos weiterer Institutionen, die das Programm unterstützen (Gespräche dazu starten im 2. Halbjahr 2021)
  • eine Bescheinigung über die Teilnahme am Programm sowie Bescheinigungen über die Teilnahme an den Qualifizierungsangeboten
  • eine individuelle E-Mail-Adresse und Visitenkarten (entsprechend des Förderangebots)

Darüber hinaus stehen die entsprechenden Förderangebote der Wikimedia-Organisationen, die ehrenamtliches Engagement begleiten oder fördern (bspw. Ehrenamtsbescheinigungen) entsprechend der gültigen Richtlinien (für Wikimedia Deutschland: Förderrichtlinien), offen.

Öffentlichkeitsarbeit

Zur Stärkung der Kulturarbeit sowie der Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter betreiben sowohl die Wikimedia-Organisationen als auch die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter Öffentlichkeitsarbeit im Sinne des Programms.

Bausteine dieser Öffentlichkeitsarbeit sind:

  • allgemeine Öffentlichkeitsarbeit der Wikimedia-Organisationen
  • kontinuierliche Abstimmung von Haupt- und Ehrenamtlichen zur Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Vermeidung von Redundanzen sowie zur Nutzung von Synergien, bspw. auf Veranstaltungen mit Kultur- und Gedächtnisinstitutionen, bei der Vermittlung von Gesprächspartnerinnen und -partnern oder der Vernetzung bei Anfragen von Interessierten
  • Aufbereitung von Erfahrungen und Ergebnisdokumentationen zur Verbesserung der Sicht- und Erkennbarkeit und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit
  • Flyer und Broschüren für die Zielgruppe der Kultur- und Gedächtnisinstitutionen und ggf. weitere Partnerinnen und Partner, die über die Kulturarbeit im Wikimedia-Kontext sowie die Arbeit der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter aufklären

Auswahlprozess

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Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter werden zunächst für 3 Jahre ernannt, danach ist eine erneute Bewerbung möglich. Die Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter von 2018 sind als solche noch bis zum Kick-off des neuen Programms tätig, danach nicht mehr – es sei denn, dass sie in dem Programm neu gewählt wurden. Wikimedia Deutschland startet das Programm 2022 mit einer einjährigen Pilotphase.

Für die Pilotphase

Der Startausschuss wird sich aus 2 aktuellen Mitarbeitenden von WMDE und 3 Ehrenamtlichen zusammensetzen. Die 3 Ehrenamtlichen (die nicht gleichzeitig WMDE-Hauptamtliche sein dürfen) sind 1 ehrenamtliches AG-Mitglied und 2 weitere Ehrenamtliche aus den Wikimedia-Projekten. Ergänzend dazu wird ein ehrenamtliches AG-Mitglied als nachrückende Person ernannt, welches bei Ausfällen den Startausschuss komplettiert. Die Auswahl der zwei weiteren Ehrenamtlichen wird bis Ende September 2021 durch das ehrenamtliche AG-Mitglied des Startausschusses koordiniert.

  • Die Wahl der 2 Ehrenamtlichen erfolgt durch die bisherigen KulturbotschafterInnen, die keine Hauptamtlichen sind. Die Auswahl wird durch die AG gestaltet. Die zwei Ehrenamtlichen müssen nicht unbedingt aus dem Kreis der bisherigen KulturbotschafterInnen sein.
  • Wikimedia Deutschland ernennt insgesamt zwei Mitarbeitende, welche die Teams „Ideenförderung“ und „Bildung, Wissenschaft & Kultur“ vertreten.

Aufgabe des Startausschusses ist die Gestaltung eines Frage- und Bewertungsbogens für die Auswahl von Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschaftern und die Durchführung des anschließenden Auswahlprozesses. Dieser Prozess findet von Ende September bis Anfang Dezember 2021 statt. Mitglieder des Startausschusses können sich als Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter bewerben, entscheiden aber nicht über ihre eigene Bewerbung. Die Moderation dieses Prozesses (Ableitung Kriterien und Fragebogen etc.) zwischen September und Dezember 2021 übernimmt Wikimedia Deutschland.

Der Ausschuss trifft Entscheidungen mit einfacher Mehrheit und kommuniziert Zu- und Absagen gemeinschaftlich. Ausgewählte Personen werden onwiki genannt. Zur Wahrung des Datenschutz von Bewerberinnen und Bewerbern wird eine Verpflichtung auf Wahrung der Vertraulichkeit entsprechend der Standards von Wikimedia Deutschland geschlossen.

Für zukünftige Auswahlprozesse

Das Verfahren für die zukünftige, weitere Auswahl von Bewerberinnen und Bewerber wird im Rahmen der Evaluation (Wikimedia Deutschland sowie Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter) zum Ende der Pilotphase betrachtet und entschieden.


  1. Vergleiche zum Begriff GLAM: Wikipedia-Artikel GLAM
  2. Siehe dazu die GLAM-Wiki-Seiten in der deutschsprachigen Wikipedia. Aktivitäten in diesem Bereich gibt es bereits seit einem Jahrzehnt.
  3. Eine weitere Abstimmung im DACH-Bereich (mit Wikimedia Österreich und Wikimedia CH) wird angestrebt.
  4. Siehe Seite 6 vom ABC der Offenheit (2019, S. 6).
  5. siehe Kapitel Aufgaben
  6. Sowohl onwiki, auf GLAM-Treffen, als auch in der Gruppe der Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter gemeinsam mit den Wikimedia-Organisationen.
  7. in Anlehnung an Lizenz- und Rechteschulung