Großer Preis von Großbritannien 1953

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 Großer Preis von Großbritannien 1953
Renndaten
6. von 9 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1953
Streckenprofil
Name: VIth British Grand Prix
Datum: 18. Juli 1953
Ort: Silverstone
Kurs: Silverstone Circuit
Länge: 423,945 km in 90 Runden à 4,7105 km

Wetter: bedeckt, teilweise Schauer
Pole-Position
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 1:48,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Italien Alberto Ascari / Argentinien José Froilán González Italien Ferrari / Italien Maserati
Zeit: 1:50,000 min
Podium
Erster: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zweiter: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Dritter: Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari

Der Große Preis von Großbritannien 1953 (offiziell VIth British Grand Prix) fand am 18. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das sechste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1953.

Nach dem Großen Preis von Frankreich führte Alberto Ascari in der Fahrerwertung mit 14 Punkten vor Mike Hawthorn und mit 15 Punkten vor Luigi Villoresi.

26 Nennungen gingen zum Rennen ein. Bei den favorisierten Teams von Ferrari und Maserati gab es gegenüber dem Grand Prix von Frankreich keine Änderungen. Ascari, Giuseppe Farina, Villoresi und Hawthorn traten für Ferrari an, Juan Manuel Fangio, José Froilán González, Felice Bonetto und Onofre Marimón für Maserati. Beim Heimrennen in England waren auch wieder H.W.M. und Connaught mit zahlreichen Wagen erschienen. Lance Macklin, Peter Collins und Duncan Hamilton fuhren das neueste Modell, während sich Jack Fairman mit einem älteren Wagen zufriedengeben musste. Prinz Bira, Kenneth McAlpine und Roy Salvadori steuerten die Werks-Connaught. Cooper war nur mit einem Werkswagen für Ken Wharton vertreten, die anderen Cooper-Fahrzeuge waren an private Rennställe vermietet oder verkauft. Seinen ersten und einzigen Grand Prix betritt Jimmy Stewart, der ältere Bruder der späteren Weltmeisters Jackie Stewart.

Mit Ascari, González, Farina, Emmanuel de Graffenried und Villoresi (jeweils einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Das Training, das weitgehend im Regen stattfand, lief auf das erwartete Duell der Ferrari mit den Maserati hinaus. Ascari sicherte sich die Pole-Position im Ferrari vor dem Maserati González, Hawthorns Ferrari und Fangio im Maserati. Der schnellste Fahrer, der nicht einen dieser beiden Wagen steuerte, war Maurice Trintignant im Gordini, der rund 4 Sekunden hinter der Pole-Zeit blieb, aber nur 1 Sekunde langsamer war, als der langsamste Maserati (Marimón).

Ascari nutze seine Pole-Position und ging in Führung. Der beste Start gelang aber Macklin, der vom 12. Startplatz aus kurzfristig bis auf die sechste Position vorfahren konnte. Die Motorleistung seines H.W.M. reichte aber nicht aus, um auch nur eine einzige Runde an dieser Position zu überstehen – so kam er aus der ersten Runde als zehnter zurück. In der zweiten Runde ging González an Fangio vorbei und Hawthorn überholte Marimón, nur um gleich darauf in der Woodcote-Kurve von der Strecke abzukommen. Der daraufhin notwendige Inspektionsstopp ergab ein kleines Leck im Benzintank. Bis dies repariert war, war das gesamte Feld vorbei. Ascari und González setzten sich unterdessen etwas vom Feld ab.

In der 17. Runde bekam González die schwarze Flagge gezeigt, die eine Disqualifikation bedeutete. Streckenposten sahen, dass sein Wagen Öl verliere. Bei dem Boxenhalt konnte jedoch kein Ölleck festgestellt werden und so durfte González weiterfahren. Er hatte allerdings zwei Positionen verloren. Ascari führte jetzt vor Fangio, Villoresi und González. Die Reihenfolge blieb unverändert bis zur 66. Runde, als sich Villoresi mit einer gebrochenen Hinterachse aus dem Rennen verabschieden musste. In der gleichen Runde musste auch Marimón mit Motorschaden aufgeben. Da Hawthorn in ebendieser Runde Trintignant überholte, lagen jetzt die italienischen Fahrzeuge jetzt wieder auf den Positionen 1–5 und gingen in unveränderte Reihenfolge so über die Ziellinie.[1]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich HWM 01 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin HWM 53 Alta 1.5 D
02 Vereinigtes Konigreich Peter Collins
03 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton
04 Vereinigtes Konigreich Jack Fairman
Italien Scuderia Ferrari 05 Italien Alberto Ascari Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 P
06 Italien Giuseppe Farina
07 Italien Luigi Villoresi
08 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
FrankreichFrankreich Ecurie Rosier 09 Frankreich Louis Rosier Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 D
Vereinigtes Konigreich Connaught 10 Thailand Prinz Bira Connaught A Francis 2.0 L4 D
11 Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine
12 Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Walker Racing Team 14 Vereinigtes Konigreich Tony Rolt Connaught A Francis 2.0 L4 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse 15 Vereinigtes Konigreich Ian Stewart Connaught A Francis 2.0 L4 D
18 Vereinigtes Konigreich Jimmy Stewart Cooper T20 Bristol 2.0 L6
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Ken Wharton 16 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Cooper T23 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Bob Gerard 17 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Cooper T23 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team R.J. Chase 19 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper T23 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Atlantic Stable 20 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Cooper T24 Alta 1.5 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Tony Crook 22 Vereinigtes Konigreich Anthony Crook Cooper T24 Bristol 2.0 L6 D
Italien Officine Alfieri Maserati 23 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati A6SSG Maserati 2.0 L6 P
24 Argentinien José Froilán González
25 Italien Felice Bonetto
26 Argentinien Onofre Marimón
Monaco Team Louis Chiron 27 Monaco Louis Chiron OSCA 20 OSCA P
Frankreich Equipe Gordini 28 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Gordini T16 (1952) Gordini 2.0 L6 E
29 Frankreich Maurice Trintignant
30 Frankreich Jean Behra
Schweiz Team Emmanuel de Graffenried 31 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati A6SSG Maserati 2.0 L6 P

Startaufstellung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Startreihe
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 1:48,0 1 R
02 Argentinien José Froilán González Italien Maserati 1:49,0 1 LM
03 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 1:49,2 1 RM
04 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 1:50,0 1 R
05 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 1:50,5 2 L
06 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 1:51,0 2 M
07 Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 1:51,3 2 L
08 Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini 1:52,0 3 R
09 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Frankreich Gordini 1:52,0 3 RM
10 Vereinigtes Konigreich Tony Rolt Vereinigtes Konigreich Connaught 1:54,0 3 LM
11 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Cooper 1:54,0 3 L
12 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 1:57,0 4 R
13 Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine Vereinigtes Konigreich Connaught 1:57,6 4 M
14 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Vereinigtes Konigreich Cooper 1:57,8 4 L
15 Vereinigtes Konigreich Jimmy Stewart Vereinigtes Konigreich Cooper 1:58,0 5 R
16 Italien Felice Bonetto Italien Maserati 1:58,2 5 RM
17 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton Vereinigtes Konigreich H.W.M. 2:02,0 5 LM
18 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Vereinigtes Konigreich Cooper 2:02,0 5 L
19 Thailand Prinz Bira Vereinigtes Konigreich Connaught 2:04,0 6 R
20 Vereinigtes Konigreich Ian Stewart Vereinigtes Konigreich Connaught 2:04,0 6 M
21 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Vereinigtes Konigreich Cooper 2:04,0 6 L
22 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 2:04,0 7 R
23 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 2:05,0 7 RM
24 Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 2:07,0 7 LM
25 Vereinigtes Konigreich Anthony Crook Vereinigtes Konigreich Cooper 2:07,4 7 L
26 Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Maserati 2:08,0 8 R
27 Vereinigtes Konigreich Jack Fairman Vereinigtes Konigreich H.W.M. 2:08,4 8 M
28 Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Vereinigtes Konigreich Connaught 2:09,0 8 L
29 Monaco Louis Chiron Italien OSCA keine Zeit
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 90 2:50:00 01 1:50,0
02 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 90 + 1,0 04
03 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 88 + 2 Runden 05
04 Argentinien José Froilán González Italien Maserati 88 + 2 Runden 02 1:50,0
05 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 87 + 3 Runden 03
06 Italien Felice Bonetto Italien Maserati 82 + 8 Runden 16
07 Thailand Prinz Bira Vereinigtes Konigreich Connaught 82 + 8 Runden 19
08 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Cooper 80 + 10 Runden 11
09 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Vereinigtes Konigreich Cooper 79 + 11 Runden 14
10 Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 78 + 12 Runden 24
Vereinigtes Konigreich Jimmy Stewart Vereinigtes Konigreich Cooper 79 DNF 15
Vereinigtes Konigreich Tony Rolt Vereinigtes Konigreich Connaught 70 DNF 10
Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 65 DNF 06
Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 65 DNF 07
Vereinigtes Konigreich Alan Brown Vereinigtes Konigreich Cooper 56 DNF 21
Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 56 DNF 23
Vereinigtes Konigreich Jack Fairman Vereinigtes Konigreich H.W.M. 54 DNF 27
Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Vereinigtes Konigreich Connaught 50 DNF 28
Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Maserati 34 DNF 26
Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 31 DNF 12
Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 30 DNF 22
Vereinigtes Konigreich Ian Stewart Vereinigtes Konigreich Connaught 24 DNF 20
Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini 14 DNF 08
Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton Vereinigtes Konigreich H.W.M. 14 DNF 17
Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Vereinigtes Konigreich Cooper 8 DNF 18
Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Frankreich Gordini 5 DNF 09
Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine Vereinigtes Konigreich Connaught 0 DNF 13
Vereinigtes Konigreich Anthony Crook Vereinigtes Konigreich Cooper 0 DNF 25
DNS Monaco Louis Chiron Italien OSCA

WM-Stand nach dem Rennen

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Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen. Zahlen in Klammern sind Streichresultate.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Alberto Ascari Ferrari 33,5 (36,5)
02 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Ferrari 16
03 Argentinien José Froilán González Maserati 13,5 (14,5)
04 Italien Luigi Villoresi Ferrari 13
05 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati 13
06 Italien Giuseppe Farina Ferrari 12
07 Vereinigte Staaten 48 Bill Vukovich Kurtis Kraft 9
08 Vereinigte Staaten 48 Art Cross Kurtis Kraft 6
09 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati 5
10 Argentinien Onofre Marimón Maserati 4
11 Italien Felice Bonetto Maserati 2
12 Argentinien Oscar Gálvez Maserati 2
13 Vereinigte Staaten 48 Sam Hanks Kurtis Kraft 2
14 Vereinigte Staaten 48 Duane Carter Kurtis Kraft 2
15 Vereinigte Staaten 48 Jack McGrath Kurtis Kraft 2
16 Frankreich Maurice Trintignant Gordini 2
17 Vereinigte Staaten 48 Fred Agabashian Kurtis Kraft 1,5
18 Vereinigte Staaten 48 Paul Russo Kurtis Kraft 1,5
19 Frankreich Jean Behra Gordini 0
20 Frankreich Louis Rosier Ferrari 0
21 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Gordini 0
22 Vereinigte Staaten 48 John Barber Cooper 0
23 Vereinigtes Konigreich Peter Collins H.W.M. 0
24 Thailand Prinz Bira Connaught 0
25 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Cooper / Connaught 0
26 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper 0
27 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Cooper 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
28 Vereinigte Staaten 48 Fred Wacker Gordini 0
29 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Cooper 0
30 Belgien Johnny Claes Connaught / Maserati 0
31 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Cooper 0
32 Belgien Paul Frère H.W.M. 0
33 Belgien André Pilette Connaught 0
34 Frankreich Yves Giraud-Cabantous H.W.M. 0
35 Monaco Louis Chiron OSCA 0
Frankreich Robert Manzon Gordini 0
Argentinien Carlos Menditéguy Gordini 0
Argentinien Adolfo Schwelm-Cruz Cooper 0
Argentinien Pablo Birger Simca-Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine Connaught 0
Argentinien Roberto Mieres Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Connaught 0
Vereinigtes Konigreich Lance Macklin H.W.M. 0
Belgien Georges Berger Simca-Gordini 0
Belgien Arthur Legat Veritas 0
Frankreich Élie Bayol OSCA 0
Vereinigtes Konigreich Jimmy Stewart Cooper 0
Vereinigtes Konigreich Tony Rolt Connaught 0
Vereinigtes Konigreich Jack Fairman H.W.M. 0
Vereinigtes Konigreich Ian Stewart Connaught 0
Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton H.W.M. 0
Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Cooper 0
Vereinigtes Konigreich Anthony Crook Cooper 0

Einzelnachweise

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  1. Soweit nicht anders angegeben basierend auf: Lang, Mike; Grand Prix 1950 - 1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S61f. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)