Shorttrack-Europameisterschaften 2009

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Nicola Rodigari gewann den Mehrkampf der Männer

Die Shorttrack-Europameisterschaften 2009 fanden zwischen dem 16. Januar und dem 18. Januar 2009 in Turin statt. Insgesamt wurden auf dem Torino Palaghiaccio Tazzoli vier Europameistertitel vergeben, jeweils einer im Mehrkampf und in der Staffel bei Frauen und Männern.

Turin war die erste Stadt, in der bereits zum zweiten Mal die Shorttrack-Europameisterschaften stattfanden, denn schon 2005 wurden diese hier ausgetragen. Als Titelverteidiger gingen im Mehrkampf-Wettkampf der Lette Haralds Silovs und die Italienerin Arianna Fontana an den Start. Ausrichter war die Internationale Eislaufunion (ISU).

Die Europameisterschaften wurden insbesondere von zwei Athleten aus dem Gastgeberland geprägt: Die Italiener Nicola Rodigari sowie Arianna Fontana sicherten sich jeweils den Europameistertitel im Mehrkampf. Fontana gewann zusätzlich über 500 und 1000 m, Rodigari entschied den 500-m-Lauf für sich und kam auf zwei weiteren Distanzen auf das Podium. Auch in der Staffel gehörte Rodigari zum siegreichen italienischen Team, während bei den Frauen Ungarn von der Disqualifikation Italiens profitierten und siegte.

Teilnehmende Nationen

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Insgesamt nahmen 123 Athleten aus 23 Ländern an den Europameisterschaften teil, darunter 71 Männer und 52 Frauen.

Teilnehmende Nationen (Frauen/Männer)
Belgien Belgien (0/2)
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina (0/1)
Bulgarien Bulgarien (4/4)
Deutschland Deutschland (5/5)
Frankreich Frankreich (2/5)
Vereinigtes Konigreich Großbritannien (4/5)
Israel Israel (1/2)
Italien Italien (5/5)
Kroatien Kroatien (0/3)
Lettland Lettland (1/3)
Litauen Litauen (0/1)
Niederlande Niederlande (5/5)
Osterreich Österreich (1/2)
Polen Polen (5/5)
Rumänien Rumänien (1/0)
Russland Russland (5/5)
Schweden Schweden (1/1)
Slowakei Slowakei (1/4)
Slowenien Slowenien (1/0)
Tschechien Tschechien (1/2)
Ukraine Ukraine (2/4)
Ungarn Ungarn (5/5)
Belarus 1995 Belarus (2/2)

Der Zeitplan war parallel für Frauen und Männer wie folgt gestaltet.

Freitag, 16. Januar 2009

  • 1500 m: Vorlauf, Halbfinale, Finale
  • Staffel: Vorlauf

Samstag, 17. Januar 2009

  • 500 m: Vorlauf, Viertelfinale, Halbfinale, Finale
  • Staffel: Halbfinale

Sonntag, 18. Januar 2009

  • 1000 m: Vorlauf, Halbfinale, Finale
  • 3000 m: Superfinal
  • Staffel: Finale
  • In den Spalten 1500 m, 500 m, 1000 m und 3000 m ist erst angegeben, welche Platzierung der Athlet erreichte, dahinter in Klammern, wie viele Punkte er dafür erhielt.
  • Jeder Athlet, der in ein Finale gekommen ist, erhält dort für seine Platzierung Punkte, von 34 Punkten für den ersten Platz geht es bis zu einem Punkt für den achten Platz. Tritt ein Athlet nicht an (DNS), wird er disqualifiziert (DSQ) oder erreicht er nicht das Ziel (DNF), bekommt er keine Punkte für den Allround-Wettbewerb.
Rang Name Punkte 500 m 1000 m 1500 m 3000 m
1. Italien Arianna Fontana 83 1. (34) 1. (34) 3. (13) 7. (2)
2. Tschechien Kateřina Novotná 76 14. (0) 4. (8) 1. (34) 1. (34)
3. Frankreich Stéphanie Bouvier 63 12. (0) 2. (21) 2. (21) 2. (21)
4. Bulgarien Ewgenija Radanowa 34 2. (21) 9. (0) 16. (0) 4. (8)
5. Ungarn Bernadett Heidum 26 17. (0) 3. (13) 4. (8) 5. (5)
6. Osterreich Veronika Windisch 18 32. (0) 5. (0) 5. (5) 3. (13)
7. Ungarn Erika Huszár 14 3. (13) 7. (0) 21. (0) 8. (1)
8. Italien Martina Valcepina 11 4. (8) 29. (0) 14. (0) 6. (3)
9. Vereinigtes Konigreich Elise Christie 3 22. (0) 27. (0) 6. (3) DNS (0)

Ewgenija Radanowa erhielt fünf Zusatzpunkte.

500 Meter

Rang Name Zeit
1. Italien Arianna Fontana 45,885 s
2. Bulgarien Ewgenija Radanowa 46,107 s
3. Ungarn Erika Huszár 46,140 s
4. Italien Martina Valcepina 46,237 s

Datum: 17. Januar 2009

1000 Meter

Rang Name Zeit
1. Italien Arianna Fontana 1:34,173 min
2. Frankreich Stéphanie Bouvier 1:34,574 min
3. Ungarn Bernadett Heidum 1:34,761 min
4. Tschechien Kateřina Novotná 1:47,904 min

Datum: 18. Januar 2009

1500 Meter

Rang Name Zeit
1. Tschechien Kateřina Novotná 2:26,503 min
2. Frankreich Stéphanie Bouvier 2:26,553 min
3. Italien Arianna Fontana 2:26,809 min
4. Ungarn Bernadett Heidum 2:27,300 min
5. Osterreich Veronika Windisch 2:27,497 min
6. Vereinigtes Konigreich Elise Christie 2:30,255 min

Datum: 16. Januar 2009

3000 Meter Superfinale

Rang Name Zeit
1. Tschechien Kateřina Novotná 5:28,252 min
2. Frankreich Stéphanie Bouvier 5:28,516 min
3. Osterreich Veronika Windisch 5:28,789 min
4. Bulgarien Ewgenija Radanowa 5:29,107 min
5. Ungarn Bernadett Heidum 5:29,203 min
6. Italien Martina Valcepina 5:33,115 min
7. Italien Arianna Fontana 5:33,477 min
8. Ungarn Erika Huszár 5:40,533 min

Datum: 18. Januar 2009

Rang Name Zeit
1. Ungarn Ungarn
Erika Huszár
Rózsa Darázs
Bernadett Heidum
Andrea Keszler
4:22,769 min
2. Deutschland Deutschland
Aika Klein
Susanne Rudolph
Christin Priebst
Bianca Walter
4:24,411 min
3. Niederlande Niederlande
Maaike Vos
Annita van Doorn
Liesbeth Mau Asam
Sanne van Kerkhof
4:28,943 min
DSQ Russland Russland
Nina Jewtejewa
Walerija Potjomkina
Jekaterina Belowa
Lija Stepanowa
disqualifiziert
DSQ Italien Italien
Arianna Fontana
Cecilia Maffei
Lucia Peretti
Martina Valcepina
disqualifiziert

Datum: 16. bis 18. Januar 2009

  • In den Spalten 1500 m, 500 m, 1000 m und 3000 m ist erst angegeben, welche Platzierung der Athlet erreichte, dahinter in Klammern, wie viele Punkte er dafür erhielt.
  • Jeder Athlet, der in ein Finale gekommen ist, erhält dort für seine Platzierung Punkte, von 34 Punkten für den ersten Platz geht es bis zu einem Punkt für den achten Platz. Tritt ein Athlet nicht an (DNS), wird er disqualifiziert (DSQ) oder erreicht er nicht das Ziel (DNF), bekommt er keine Punkte für den Allround-Wettbewerb.
Rang Name Punkte 500 m 1000 m 1500 m 3000 m
1. Italien Nicola Rodigari 76 1. (34) 17. (0) 2. (21) 2. (21)
2. Lettland Haralds Silovs 55 4. (8) 13. (0) 1. (34) 3. (13)
3. Ungarn Viktor Knoch 55 2. (21) 3. (13) 3. (13) 4. (8)
4. Russland Ruslan Sacharow 47 14. (0) 4. (8) 13. (0) 1. (34)
5. Belgien Wim De Deyne 39 10. (0) 1. (34) 8. (0) 5. (5)
6. Italien Yuri Confortola 35 3. (13) 2. (21) 15. (0) 8. (1)
7. Niederlande Niels Kerstholt 15 17. (0) 5. (5) 4. (8) 7. (2)
8. Frankreich Thibaut Fauconnet 11 5. (5) 10. (0) 6. (3) 6. (3)
9. Belgien Pieter Gysel 5 24. (0) DNS (0) 5. (5) DNS (0)
10. Ungarn Péter Darázs 3 6. (3) 30. (0) 9. (0) DNS (0)
11. Deutschland Sebastian Praus 2 8. (0) 7. (0) 7. (2) DNS (0)

Ruslan Sacharow erhielt fünf Zusatzpunkte.

500 Meter

Rang Name Zeit
1. Italien Nicola Rodigari 42,254 s
2. Ungarn Viktor Knoch 42,286 s
3. Italien Yuri Confortola 42,668 s
4. Lettland Haralds Silovs 42,729 s
5. Frankreich Thibaut Fauconnet 52,747 s
6. Ungarn Péter Darázs 1:40,902 min

Datum: 17. Januar 2009
46 Läufer gingen beim 500-Meter-Rennen an den Start, aufgeteilt in zwölf Vorläufe mit je drei oder vier Athleten. Der Russe Semjon Jelistratow wurde in der ersten Runde disqualifiziert, mit der Folge, dass er nicht im Gesamtklassement erscheint.

Nach dem zweiten Rennen – gleichzeitig die kürzeste gelaufene Distanz – übernahm der Italiener Nicola Rodigari die Führung im Mehrkampf. Rodigari setzte sich auf den 500 Metern knapp um drei Hundertstelsekunden gegen Viktor Knoch durch; Dritter wurde mit Yuri Confortola ein weiterer Italiener. Aus deutscher Sicht verlief der Wettkampf nicht glücklich, da Paul Herrmann mit guten Chancen auf das Finale in der Vorschlussrunde stürzte und später disqualifiziert wurde. Herrmann überholte den auf Rang zwei liegenden Franzosen Thibaut Fauconnet, der den Arm ausstreckte und den Deutschen somit zu Fall brachte. Später disqualifizierte die Jury Herrmann wegen Behinderung der nachfolgenden Läufer – im Shorttrack muss jeweils der Vorbeiziehende dafür sorgen, dass beim Überholen keine anderen Athleten benachteiligt werden. Auch Sebastian Praus schied im Halbfinale aus, das keiner der Österreicher erreicht hatte.

In der zweiten Runde stürzte der Belgier Pieter Gysel (über 1500 Meter der Fünfte) schwer, riss sich an dem Schlittschuh von Wjatscheslaw Kurginjan die Hand auf und musste im Krankenhaus operiert werden. Für Gysel waren die Europameisterschaften damit vorzeitig beendet.

1000 Meter

Rang Name Zeit
1. Belgien Wim De Deyne 1:28,231 min
2. Italien Yuri Confortola 1:28,405 min
3. Ungarn Viktor Knoch 1:28,558 min
4. Russland Ruslan Sacharow 1:28,730 min
5. Niederlande Niels Kerstholt 1:29,064 min

Datum: 18. Januar 2009
44 Läufer gingen beim 1000-Meter-Rennen an den Start, aufgeteilt in zehn Vorläufe mit je vier oder fünf Athleten. Der Russe Semjon Jelistratow trat ebenso wie Pieter Gysel aus Belgien nicht mehr zum Wettkampf an, vier weitere Athleten wurden in der ersten Runde disqualifiziert, mit der Folge, dass sie nicht im Gesamtklassement erscheinen.

Den Wettbewerb gewann Gysels Landsmann Wim De Deyne, der zuvor aufgrund Verletzungen einen Großteil der Saison verpasst hatte. Hinter De Deyne wurde Yuri Confortola Zweiter; somit stand wie in bisher jedem Rennen ein Italiener auf dem Podest. Erneut scheiterte mit Sebastian Praus der letzte Deutsche im Halbfinale.

1500 Meter

Rang Name Zeit
1. Lettland Haralds Silovs 2:16,109 min
2. Italien Nicola Rodigari 2:16,190 min
3. Ungarn Viktor Knoch 2:16,277 min
4. Niederlande Niels Kerstholt 2:16,560 min
5. Belgien Pieter Gysel 2:17,635 min
6. Frankreich Thibaut Fauconnet 2:21,675 min
7. Deutschland Sebastian Praus 3:17,781 min

Datum: 16. Januar 2009
44 Läufer gingen beim 1500-Meter-Rennen an den Start, aufgeteilt in acht Vorläufe mit je fünf oder sechs Athleten. Der Österreicher Matthias Stelzmüller und der Niederländer Sjinkie Knegt wurden in der ersten Runde disqualifiziert, mit der Folge, dass sie nicht im Gesamtklassement erscheinen.

Den Auftaktwettkampf der Europameisterschaft entschied der lettische Titelverteidiger Haralds Silovs für sich, hinter ihm folgten der Italiener Nicola Rodigari und der Ungar Viktor Knoch. Der einzige Deutsche, der sich überhaupt während der gesamten EM für ein Einzelfinale qualifizieren konnte, war Sebastian Praus. Der Mainzer verlor jedoch sämtliche Chancen auf eine vordere Platzierung, als er im Endlauf stürzte und mit mehr als einer Minute Rückstand den siebten und letzten Rang belegte.

3000 Meter Superfinale

Rang Name Zeit
1. Russland Ruslan Sacharow 5:03,183 min
2. Italien Nicola Rodigari 5:15,449 min
3. Lettland Haralds Silovs 5:15,698 min
4. Ungarn Viktor Knoch 5:17,117 min
5. Belgien Wim De Deyne 5:19,145 min
6. Frankreich Thibaut Fauconnet 5:23,899 min
7. Niederlande Niels Kerstholt 5:27,794 min
8. Italien Yuri Confortola 5:34,326 min

Datum: 18. Januar 2009
Für das 3000-Meter-Superfinale qualifizierten sich die besten acht Athleten aus den ersten drei Europameisterschaftsrennen. Italien war die einzige Nation, die mit Nicola Rodigari sowie Yuri Confortola zwei Athleten stellen konnte.

Frühzeitig setzte sich der Russe Ruslan Sacharow ab, der das Rennen am Ende mit deutlichem Vorsprung gewann. Mit dem zweiten Rang sicherte sich Nicola Rodigari den Mehrkampftitel vor Haralds Silovs, der einen Platz hinter ihm ins Ziel kam. Silovs war dadurch punktgleich mit Viktor Knoch, hatte aber aufgrund seines Sieges über die 1500-Meter-Distanz einen Vorteil, da bei Punktgleichheit das beste Einzelergebnis zählte. Sacharow verbesserte sich im Gesamtergebnis auf den vierten Rang, bester Deutscher war Sebastian Praus auf Position elf. Insgesamt waren alle vier Siege an vier unterschiedliche Shorttracker aus vier unterschiedlichen Länder gegangen.

Rang Name Zeit
1. Italien Italien
Yuri Confortola
Claudio Rinaldi
Nicola Rodigari
Roberto Serra
6:56,928 min
2. Niederlande Niederlande
Daan Breeuwsma
Niels Kerstholt
Sjinkie Knegt
Freek van der Wart
6:57,314 min
3. Ungarn Ungarn
Péter Darázs
Gábor Galambos
Viktor Knoch
Bence Béres
6:57,617 min
4. Frankreich Frankreich
Thibaut Fauconnet
Jean-Charles Mattei
Sébastien Lepape
Jérémy Masson
7:05,921 min

Datum: 16. bis 18. Januar 2009
Elf Staffeln nahmen am Staffelwettkampf der Männer teil; diese wurden auf drei Viertelfinals mit je drei oder vier Teams verteilt. In der ersten Runde schieden außer den disqualifizierten Russen lediglich die weit abgeschlagenen Slowaken aus, während die deutsche Staffel trotz des letzten Ranges in ihrem Lauf weitergesetzt wurde. Dafür scheiterte Deutschland im Halbfinale, wo Paul Herrmanns Schlittschuhe im Laufe des Wettkampfes beschädigt wurden und die Staffel nur noch zu dritt die letzten Runden bestreiten musste.

Im Finale standen letztlich die Franzosen, die Niederländer, die Ungarn und die Italiener. Letztere gewannen den Endlauf mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung auf die Niederlande. Nach dem Sieg im Mehrkampf gewann Nicola Rodigari so seine zweite Goldmedaille bei der Heim-Europameisterschaft.

Medaillenspiegel

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Rang Nation Gold Silber Bronze Gesamt
1 Italien Italien 3 3
2 Ungarn Ungarn 1 2 3
3 Niederlande Niederlande 1 1 2
4 Deutschland Deutschland 1 1
Lettland Lettland 1 1
Tschechien Tschechien 1 1
7 Frankreich Frankreich 1 1
Gesamt 4 4 4 12